Kranoldpraxis erneut für Qualitätsmanagement rezertifiziert

Prozesse optimieren, Patientenanforderungen bestmöglich erfüllen: Das sind die Hauptziele der Normen DIN EN ISO 9001 und ISO 15224, nach der die Kranoldpraxis nun erneut zertifiziert wurde. Auf die Praxisqualität zahlen im weiteren Sinne auch regelmäßige Notfallschulungen für das Personal ein.

Wer aktives, kontinuierliches Qualitätsmanagement betreibt, optimiert die Arbeitsabläufe und minimiert die Fehlerwahrscheinlichkeit. Am Ende profitieren davon alle Seiten: die Patienten und das Praxisteam – und mittelbar auch das Gesundheitssystem als Ganzes, denn bessere Prozesse bedeuten mehr Effizienz und weniger Verschwendung.

In diesem Geist pflegt auch die Kranoldpraxis seit vielen Jahren ein ausgefeiltes Qualitätsmanagement, um nie mit dem Besserwerden aufzuhören. Belegt wird dieses Bemühen durch eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001, der international wie in Deutschland meistverbreiteten Qualitätsmanagement-Norm, und nach der speziell auf das Gesundheitswesen abzielenden ISO 15224. Die Normen richten ein zertifizierbares Qualitätsmanagementsystem vornehmlich an sieben Grundsätzen aus: Kundenorientierung (also Patientenorientierung), Führung, Beziehungsmanagement, Einbezug der Mitarbeiter, Verbesserung, Prozessorientierung und faktengestützte Entscheidungsfindung.

Im April erfolgte nun die Rezertifizierung der Kranoldpraxis durch die in Halle/Saale ansässige, auf Qualitätsmanagement in Arztpraxen spezialisierte Unternehmensberatung Clewing & Partner.

Auf (fast) alle Notsituationen vorbereitet
Zu einer optimal aufgestellten Arztpraxis gehört es nach unserer Überzeugung auch, auf akute Notfälle vorbereitet zu sein. Schließlich können die richtigen Handgriffe und Entscheidungen im Zweifelsfall Leben retten, wenn jede Sekunde zählt. Aus diesem Grund durchläuft das gesamte Personal der Kranoldpraxis regelmäßig Notfallschulungen mit Reanimationstraining, so auch Anfang Juni wieder in Kooperation mit der Agentur Notruf. Dass wir die Praxis zu solchen Anlässen hin und wieder für einen Tag schließen, mögen uns unsere Patienten angesichts der Zielsetzung nachsehen.

Lässt sich Vorhofflimmern per Smartphone erkennen?

Zu Hause regelmäßig den Herzrhythmus selbst checken, einfach per Smartphone-Kamera und App – das ist bereits heute möglich. Doch wie zuverlässig das Verfahren funktioniert, bleibt offen, denn bisherige Studien haben allesamt Defizite.

Der Herzrhythmus lässt sich an vielen Stellen optisch an der Haut ablesen, die entsprechende feinste pulsatile Veränderungen zeigt. Das etablierte Verfahren zur Messung heißt Photopletysmographie (PPG). „Die PPG wird zur Überwachung der Vitalwerte seit Langem in der medizinischen Praxis eingesetzt, insbesondere bei chronischer venöser Insuffizienz“, erklärt der Kardiologe und Internist Dr. Rüdiger Zorn von der Kranoldpraxis in Berlin-Lichterfelde. „Doch auch die absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern kann grundsätzlich mit einer PPG erkannt werden.“ Damit eignet sich die Methode prinzipiell auch für das Vorhofflimmern-Screening zur Schlaganfall-Prävention.

Besonders interessant wird die PPG in diesem Zusammenhang dadurch, dass schon ein gewöhnliches Smartphone als technische Ausstattung ausreicht. Benötigt wird nur eine spezialisierte App, wie sie bereits von verschiedenen Anbietern verfügbar ist. Einfach einen Finger vor die Kamera halten, eine Minute warten, schon hat man eine Herzrhythmus-Messung „mit EKG-vergleichbarer Genauigkeit“, so behauptet zumindest die Werbung.

Ob die Apps Versprechen dieser Art auch einlösen, wollte nun ein kardiologisches Forscherteam der University of Birmingham mit einer Übersichtsstudie herausfinden. Das in der Fachzeitschrift „Heart“ veröffentlichte Ergebnis fällt allerdings ernüchternd aus.

28 Studien, keine überzeugt
Zwar fanden die Wissenschaftler in den einschlägigen Forschungsdatenbanken 28 Studien, in denen die Zuverlässigkeit einer PPG per Smartphone mit der eines EKG verglichen wurde. Schon dass 18 davon nur in einer Kurzzusammenfassung (Abstract) vorlagen, schmälert indes die Aussagekraft erheblich. Auch in den verbleibenden fanden die Forscher methodische Mängel, sodass sie insgesamt von einer geringen Qualität der Forschungslage sprechen. Dass das Gros der 28 Studien von den App-Herstellern selbst durchgeführt wurde, dürfte zu diesem Befund beitragen.

Die britischen Kardiologen empfehlen daher, dringend unabhängige Studien gemäß den üblichen wissenschaftlichen Qualitätskriterien durchzuführen. Denn großes Potenzial der Herzrhythmus-Messung per Smartphone sehen sie durchaus.

Jetzt Covid-19-Impfung auffrischen in der Kranoldpraxis!

Ab sofort können über 80-Jährige, deren letzte Corona-Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt, ihre Immunisierung in unserer Praxis auffrischen lassen. Auch Ungeimpfte erhalten nach wie vor schnell und unkompliziert den wichtigen Schutz.

Die vierte Welle der Corona-Pandemie scheint nicht aufzuhalten zu sein. Besonders besorgniserregend: Neben der Inzidenz, die an Aussagekraft über das Pandemiegeschehen verliert, steigt auch die Belegung der Intensivstationen. Im Herbst droht das Gesundheitssystem erneut an seine Belastungsgrenze zu geraten, deutlich mehr Menschen als in den letzten Monaten werden an dem Virus sterben.

Fast alle von ihnen werden ungeimpft sein. Denn sämtliche zugelassenen Impfstoffe verhindern schwere Erkrankungsverläufe mit hoher Zuverlässigkeit. Folglich sind die allermeisten Patienten, die wegen Covid-19 auf Intensivstationen behandelt werden müssen, ungeimpft – das Robert Koch-Institut spricht von 94 Prozent. Zum Vergleich: An der Gesamtbevölkerung haben die Ungeimpften derzeit einen Anteil von deutlich unter 40 Prozent, und da sind Kinder und Jugendliche, die selten intensivmedizinisch behandelt werden müssen, einbezogen.

„Wer sich nicht gegen Covid-19 impfen lässt, geht ein enormes Risiko ein, auch wenn er oder sie nicht zu einer der Risikogruppen gehört“, warnt der Kardiologe und Internist Dr. Rüdiger Zorn von der Kranoldpraxis in Berlin-Lichterfelde. „Die Risiken schädlicher Neben- und Folgewirkungen einer Impfung sind dagegen nach bisherigem Kenntnisstand minimal.“

Drittimpfung ist sinnvoll
Da die immunisierende Wirkung der Covid-19-Impfstoffe bei vielen Menschen mit der Zeit nachlässt, ist eine Auffrischung sinnvoll. Die Kranoldpraxis bietet seit Anfang September zunächst über 80-jährigen Patienten solche Drittimpfungen an, mit einer zeitnahen Ausweitung der infrage kommenden Personengruppen ist zu rechnen. Entscheidend ist dabei die Einschätzung der Ständigen Impfkommission (STIKO), die die Datenlage bisher noch nicht für ausreichend hält, um eine allgemeine Empfehlung auszusprechen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat eine solche kürzlich mit Nachdruck von der STIKO eingefordert.

Daneben ruft Dr. Zorn auch jene Menschen, die bisher mit einer Impfung gezögert haben, dazu auf, sich so bald wie möglich gegen das potenziell tödliche Virus zu wappnen: „Mit einer Covid-19-Impfung schützt man nicht nur seine eigene Gesundheit, sondern auch die seiner Mitmenschen. Schon aus diesem Grund sollte man nicht länger warten.“ In der Kranoldpraxis sind Impfungen schnell und unkompliziert zu erhalten.

Bluthochdruck scheint Demenz zu begünstigen

Herz-Kreislauf-Risikofaktoren – insbesondere Hypertonie – beeinträchtigen schon in mittleren Jahren den Gehirnstoffwechsel und stellen die Weichen für spätere kognitive Störungen und Demenz.

Es gibt bereits seit Längerem Hinweise darauf, dass Erkrankungen des Gefäßsystems und Demenz in Verbindung stehen könnten. Eine spanisch-amerikanische Studie unterfüttert diese These nun mit einem eindeutigen Ergebnis: Kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Bluthochdruck, aber auch eine subklinische Atherosklerose bewirken schon lange vor dem Auftreten kognitiver Beeinträchtigungen Veränderungen im Gehirnstoffwechsel. Der beobachtete „Hypometabolismus“ gilt als Vorbote einer Demenz, denn er tritt vorwiegend in Hirnregionen auf, die mit der Entstehung dieser Erkrankung assoziiert werden.

„Von einem Hypometabolismus spricht man, wenn der Stoffwechsel in einem Organ oder Organismus gedrosselt abläuft bzw. weniger Energie verbraucht, als normal wäre“, erläutert der Kardiologe und Internist Dr. Rüdiger Zorn von der Kranoldpraxis in Berlin-Lichterfelde. „Dass ein solcher Zustand im Gehirn durch Herz-Kreislauf-Risikofaktoren begünstigt werden kann, wie die neue Studie nahelegt, ist besorgniserregend und ein weiterer guter Grund dafür, einen herzgesunden Lebenswandel zu pflegen.“

Autoren sprechen von „Wechselspiel“
Die Forscher vom Centro Nacional de Investigaciones Cardiovasculares (CNIC) in Madrid und vom Mount Sinai Hospital in New York griffen auf Daten einer Studie zurück, in deren Zuge circa 4.000 Personen mittleren Alters auf subklinische Atherosklerose untersucht worden waren. 547 dieser Probanden unterzogen die Wissenschaftler einer Positronen-Emissions-Tomografie (PET), mit der die Stoffwechselaktivitäten im Gehirn gemessen werden können. Die Teilnehmer dieser Substudie waren um die 50 Jahre alt.

Wie sich zeigte, trat ein Hypometabolismus signifikant häufiger im Gehirn jener Probanden auf, die kardiovaskuläre Risikofaktoren aufwiesen. Vor allem Bluthochdruck steht offenbar in engem Zusammenhang mit einem beeinträchtigten Hirnstoffwechsel, der die Entwicklung einer Demenz begünstigt. Aber auch Atherosklerose, Rauchen oder eine Fettstoffwechselstörung erhöhen das Risiko kognitiver Störungen.

Die Studienautoren sehen mit ihren Ergebnissen keinen kausalen Zusammenhang belegt, Bluthochdruck muss also nicht die (Mit-)Ursache einer späteren Demenz sein. Doch zumindest könne ein „Wechselspiel“ aus solchen Herz-Kreislauf-Risikofaktoren, Atherosklerose und einem gestörten Hirnstoffwechsel als gesichert gelten. Lohnenswert sei es allemal, sich präventiv um das Gefäßsystem zu kümmern.

Dr. Julie Schreiner gehört nun zum Kranoldpraxis-Team

Zum 1. März wird die Fachärztin für Innere Medizin unser Team bereichern, das zugleich den Weggang von Juliane Gonzaga Silveira bedauert.

Mit ihren Schwerpunkten Gastroenterologie und Sonografie war Juliane Gonzaga Silveira eine wichtige Stütze des Kranoldpraxis-Ärztekollegiums, seit sie im vergangenen Frühsommer ihren Dienst aufgenommen hatte. Leider möchte sie sich beruflich umorientieren und ist daher zu Ende Februar aus dem Praxisteam ausgeschieden.

„Wir bedauern sehr, dass Frau Gonzaga sich entschieden hat, zukünftig andere Wege zu gehen, denn sie ist nicht nur eine hervorragende Ärztin, sondern auch eine sehr angenehme Kollegin. Für die Zukunft wünschen wir ihr alles erdenklich Gute“, fasst Dr. Rüdiger Zorn, Inhaber der Kranoldpraxis, die Gefühle der Belegschaft zusammen.

Die Lücke, die Frau Gonzagas Weggang reißt, ist jedoch bereits gefüllt, und zwar mit einer ebenfalls hochkompetenten Medizinerin: Dr. med. Julie Schreiner, Fachärztin für Innere Medizin und spezialisiert auf Nephrologie, Gastroenterologie, Sonografie und Diabetes mellitus.

Eine weitere gute Nachricht für die Kranoldpraxis-Patienten: Dr. Michel de Rocco bietet ab sofort erweiterte Sprechzeiten an. Das umformierte Praxisteam freut sich auf die „neue“ Zeit, in der hinsichtlich der hohen Qualitätsansprüche, die in der Kranoldpraxis gelten, alles „beim Alten“ bleibt.

Kranoldpraxis jetzt mit Raumluftreinigern gegen Corona

Ab sofort wird die Luft in den Räumen der Kranoldpraxis mit hochwertigen Filtern gereinigt – und so das Risiko einer Infektion (nicht nur) mit SARS-CoV-2 minimiert.

Die zweite Welle der Covid-19-Pandemie überrollt Deutschland mit einer Wucht, die noch vor Kurzem die wenigsten für möglich gehalten haben. Ein wesentlicher Faktor dabei sind die niedrigeren Temperaturen, die zur Folge haben, dass die Menschen verstärkt in Innenräumen zusammenkommen. Dort verflüchtigen sich die winzigen infektiösen Aerosole – nach jetzigem Kenntnisstand der SARS-CoV-2-Hauptübertragungsweg – nicht so gut wie im Freien. Stattdessen reichern Sie sich in der Raumluft an und erhöhen die Ansteckungsgefahr.

Kräftig zu lüften kann dieses Risiko reduzieren, führt jedoch in der kalten Jahreszeit zu unangenehmen Raumtemperaturen. Einfache Mund-Nasen-Masken wiederum bieten keinen ausreichenden Schutz gegen eine Infektion. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, Innenräume weitestgehend von infektiösen Aerosolen zu reinigen, ohne die Aufenthaltsqualität zu beeinträchtigen: die Filterung mit hocheffektiven Filtern der Klasse H14.

Um den Praxisbetrieb auch in der zweiten Pandemiewelle bedenkenlos aufrechterhalten und den Patienten optimalen Infektionsschutz bieten zu können, hat die Kranoldpraxis nun Raumluftreiniger mit Hepa-H14-Filtern installiert. „Unsere Patienten sollen mit der beruhigenden Gewissheit zu uns kommen können, dass wir alles zur Minimierung des Infektionsrisikos tun. Es wäre gefährlich, wenn sie Arzttermine aus Sorge vor eine Ansteckung aufschöben – schließlich bedürfen ihre Beschwerden und Erkrankungen auch während einer Pandemie einer Behandlung, bei der der Zeitfaktor meist eine wichtige Rolle spielt“, erklärt der Kardiologe Dr. Rüdiger Zorn, der die internistische Praxis in Berlin-Lichterfelde leitet. „Zudem schützen wir als Praxisteam uns mit den Raumluftreinigern auch selbst vor einer Infektion, die den Praxisbetrieb lahmlegen könnte. Wir möchten gerade in diesen schwierigen Zeiten fortwährend für unsere Patienten da sein können.“

Münchener Studie bestätigt Wirksamkeit der Raumluftfilter
Ein Team um Prof. Dr. Christian Kähler vom Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik der Universität der Bundeswehr München hat die Wirkung der H14-Raumluftfilter untersucht. Das Ergebnis fiel positiv aus: „Die Ergebnisse zeigen, dass die Aerosolkonzentration in einem Raum mit einer Größe von 80 m2 innerhalb kurzer Zeit überall auf ein geringes Maß reduziert werden kann. Damit stellen Raumluftreiniger mit großem Volumenstrom und hochwertigen Filtern der Klasse H14 aus unserer Sicht eine sehr sinnvolle technische Lösung dar, um in Schulen, Büros, Geschäften, Wartezimmern, Gemeinde- und Vereinshäusern, Aufenthalts- und Essensräumen etc. die indirekte Infektionsgefahr durch Aerosole stark zu verringern“, resümieren die Wissenschaftler.

Der Studienbericht kann auf der Homepage der Universität der Bundeswehr unter diesem Link als PDF eingesehen werden.

Lakritz im Übermaß kann die Herzgesundheit gefährden

Der tragische Fall eines Lakritz-Liebhabers in den USA, der an den Folgen exzessiven Konsums der Süßigkeit verstarb, wirft ein Schlaglicht auf einen ungünstigen Nebeneffekt der Nascherei.

Dass Süßigkeiten generell gesundheitlich nicht zu empfehlen sind, kann als Allgemeingut gelten. Sowohl Zucker als auch Fett und Salz schädigen in hohen Maßen auf Dauer das Herz-Kreislauf-System ebenso wie andere Organe. Eine besondere, bisher kaum bekannte Gefährdung geht allerdings von Lakritz aus.

„Der Ausgangsstoff für Lakritz ist die Süßholzwurzel, die Glycyrrhizinsäure enthält. Diese ist dafür berüchtigt, ein Enzym zu hemmen, das Cortisol abbaut. Durch den Konsum von Lakritz steigt daher der Cortisolspiegel“, erläutert der Herzmediziner und Internist Dr. Rüdiger Zorn von der Kranoldpraxis in Berlin-Lichterfelde. „Wenn man gesund ist und in Maßen davon nascht, ist das unbedenklich. Bei übermäßigem Verzehr können allerdings Bluthochdruck, eine metabolische Alkalose und im Extremfall Niereninsuffizienz und Arrhythmien begünstigt bzw. ausgelöst werden.“

Kaliummangel liefert Hinweis
Ein geringer Kaliumspiegel im Blut kann als Indiz für eine „Lakritzvergiftung“ gelten. So war es auch bei einem US-amerikanischen Patienten, dessen Fall kürzlich weltweit für Schlagzeilen sorgte. Der 54-Jährige war mit einem Herzstillstand in die renommierte Harvard Medical School in Boston gebracht worden. Die Ärzte versorgten ihn mit den üblichen Akutmaßnahmen, doch sein Zustand verbesserte sich nicht, was die Behandler vor ein Rätsel stellte. 32 Stunden nach der Aufnahme in die Klinik verstarb der Mann.

Auffällig erschien den Ärzten vor allem der Kaliummangel des Patienten. Die Lösung erfuhren sie bei Gesprächen mit dessen Familie: Etwa drei Wochen zuvor war er, ein ausgeprägter Bonbon-Liebhaber, von Frucht- auf Lakritzbonbons umgestiegen. Davon hatte er täglich eine oder zwei Großpackungen verzehrt.

Da die Ärzte intensiv Ursachensuche betrieben haben und keine andere plausible Erklärung finden konnten – aber auch weil die Symptomatik typisch für einen sogenannten Pseudohyperaldosteronismus infolge eines zu hohen Cortisolspiegels war –, haben sie den exzessiven Lakritzkonsum des Patienten als maßgeblichen Faktor für dessen frühen Tod identifiziert. Dieser sollte insbesondere für kardiovaskulär vorbelastete Menschen eine Mahnung sein, Süßigkeiten allenfalls hin und wieder in geringen Maßen zu genießen.

Warum eine Grippeimpfung den Herztod verhindern kann

Kardiovaskuläre Ereignisse haben einen hohen Anteil an den Todesfällen klinisch behandelter Grippepatienten, wie eine neue Studie belegt. Herzpatienten sollten sich mit Impfschutz gegen dieses Risiko wappnen.

Die Grippesaison steht wieder bevor, diesmal möglicherweise in unseliger Kombination mit einem Erstarken der Covid-19-Pandemie. Die Krankenhäuser blicken strapaziösen Monaten entgegen. Umso wichtiger ist es, sich vor der Influenza-Welle in Acht zu nehmen – bestenfalls mit einer Impfung.

Diese Empfehlung gilt besonders für Herzpatienten, die etwa unter Vorhofflimmern, KHK, Diabetes, Nieren- oder Herzinsuffizienz leiden. Denn ihr Sterberisiko ist bei einem schweren Grippeverlauf besorgniserregend hoch. So muss jeder dritte ins Krankenhaus eingelieferte Grippepatient mit einer oder mehreren dieser Vorerkrankungen intensivmedizinisch behandelt werden, 7,3 Prozent überleben die Influenza nicht.

So lautet ein Ergebnis einer Studie des US-Center for Disease Control (CDC), das Daten von über 80.000 klinisch behandelten Influenzapatienten aus den Jahren 2010 bis 2018 ausgewertet hat. Von dieser Gesamtheit erlitten 11,7 Prozent im Krankenhaus ein kardiovaskuläres Ereignis, am häufigsten eine akute Herzinsuffizienz (6,2 Prozent) oder ein akutes Koronarsyndrom (5,7). Als besonders heikel gelten atherosklerotische Vorerkrankungen.

„Sekundärprävention kann Leben retten“
Fazit der Studie: Wegen der hohen Gefährdung für Patienten mit Herz-Kreislauf-Vorerkrankungen ist eine Influenza-Impfung für diese Gruppe besonders wichtig. Das sieht auch der Herzmediziner Dr. Rüdiger Zorn von der Kranoldpraxis in Berlin-Lichterfelde so: „Für Herzpatienten ist eine Grippeimpfung eine Maßnahme der Sekundärprävention, die ihr Leben retten kann. Auch wenn nicht alle Grippestämme abgewehrt werden können, verschafft eine Impfung doch ein gutes Stück Sicherheit.“

Wie die CDC-Studie gezeigt hat, sinkt das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse auch dann signifikant, wenn geimpfte Patienten sich einen Grippestamm einfangen, gegen den sie nicht direkt immun sind. Hinzu kommt aktuell auch das Covid-19-Risiko: Eine Doppelinfektion mit Corona- und Influenzavirus kann nicht ausgeschlossen werden. Diese keineswegs nur theoretische Bedrohung sollte soweit möglich mit einer geeigneten Impfung abgewendet werden.

Liegt Übergewicht in den Genen?

Dass manche Menschen „von Natur aus“ anfälliger für Übergewicht sind als andere, ist kein Mythos. Doch weitaus wichtiger als die Gene sind Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten.

Übergewicht und Fettleibigkeit haben in vielen reichen Industriestaaten, so auch in Deutschland, epidemische Ausmaße erreicht. Rund die Hälfte der Erwachsenen hierzulande sind zu dick, Männer (60 Prozent) häufiger als Frauen (40). Ein knappes Viertel beider Geschlechter gilt sogar als fettleibig, weist also einen Body-Mass-Index-Wert von mindestens 30 auf.

Darin liegt nicht nur ein ästhetisches Problem. Viel gravierender sind die gesundheitlichen Risiken, die ein dauerhaft zu hohes Gewicht mit sich bringen kann. „Übergewicht und insbesondere Adipositas stellen ernst zu nehmende kardiovaskuläre Risikofaktoren dar“, betont der Kardiologe und Internist Dr. Rüdiger Zorn von der Kranoldpraxis in Berlin-Lichterfelde. „Zu den häufigen Folgeerscheinungen gehören etwa Diabetes mellitus, Bluthochdruck und koronare Herzkrankheit, womit letztlich das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko steigt. Auch eine Demenzerkrankung wird wahrscheinlicher.“

Weitverbreitet ist der Eindruck, dass das Übergewichtsrisiko wiederum ungleich verteilt ist – dass also manche Menschen Essen förmlich nur „angucken“ müssen, um zuzunehmen, während andere scheinbar hemmungslos schlemmen können und dennoch schlank bleiben. Wie vor allem die Forschungen von Harvard-Wissenschaftlern um den Kardiologen Sekar Kathiresan belegen, hat diese Wahrnehmung einen wahren Kern: Wie schnell wir übergewichtig werden, ist tatsächlich in unseren Genen angelegt. Menschen mit einer entsprechenden Veranlagung fällt es somit schwerer, ihr Normalgewicht zu halten.

Sport und gesunde Ernährung sind der Schlüssel
Ist Übergewicht mithin schicksalhaft? Mitnichten. Denn viel entscheidender als die genetische Disposition sind die Lebensgewohnheiten. Anders ausgedrückt: Wer zu viele Kalorien zu sich nimmt und sich zu wenig bewegt, wird ohnehin auf kurz oder lang dick. Wer dagegen auf gesunde Ernährung setzt und häufig Sport treibt, wird dafür mit einem Normalgewicht und entsprechender Fitness und Gesundheit belohnt.

Ein genetisch hohes Übergewichtsrisiko ist demnach kein Anlass zur Resignation – sondern sollte als zusätzliche Triebfeder genutzt werden, sich um einen gesunden Lebenswandel zu bemühen.

Warum leiden mehr Ostdeutsche unter Herzinsuffizienz?

Eine aktuelle Studie belegt, dass in Ostdeutschland wesentlich mehr Menschen an Herzinsuffizienz leiden und versterben als im Westen. Die Gründe sind unklar.

Die Herzinsuffizienz ist generell in Deutschland auf dem Vormarsch. Wurden im Jahr 2000 noch rund 239.700 Fälle registriert, so stieg diese Zahl bis 2017 auf circa 464.700 – ein Plus von 94 Prozent. Der Grund liegt auf der Hand, wie der Kardiologe und Internist Dr. Rüdiger Zorn von der Kranoldpraxis in Berlin-Lichterfelde ausführt: „Das Risiko einer Herzinsuffizienz steigt mit dem Alter. Dass die Kurve in Deutschland nach oben zeigt, dürfte daher im Wesentlichen auf die Alterung der Gesellschaft zurückzuführen sein – die Menschen leben immer länger, auch mit einem angeschlagenen Herzen.“

So weit, so nachvollziehbar. Vor einem Rätsel stehen die Forscher jedoch bei signifikanten Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland: Wie Wissenschaftler der Universitätsmedizin Greifswald in „HFS Discoveries“ berichten, sterben in den östlichen Bundesländern im Schnitt 65 Menschen pro 100.000 Einwohner an Herzinsuffizienz, im Westen dagegen nur 43 (Stand 2017). Insbesondere Sachsen-Anhaltiner und Thüringer sind von dem Leiden stark betroffen. Der Anstieg der Herzinsuffizienz-Prävalenz zwischen 2000 und 2017 betrug im Osten 118,5 Prozent, im Westen 88,3 Prozent.

Hinsichtlich der Ursache für diese Kluft tappen die Forscher im Dunkeln; infrage kommt eine unterschiedliche Exposition gegenüber Risikofaktoren oder auch eine abweichende Versorgungsstruktur. Weitere Forschungen werden sich dieses Rätsels annehmen müssen.